top of page
AutorenbildClaudia Gnant

Migräne ganzheitlich behandeln - mit Ayurveda


Spannungskopfschmerz, Migräne oder Cluster-Kopfschmerz: Viele Betroffene haben alles versucht, aber leider ergebnislos. Knapp die Hälfte der Bevölkerung leidet mehrmals im Monat unter Kopfschmerzen. Als Hauptursachen werden Stress und Wetterumschwünge angegeben. Eine ganzheitliche Therapie – nach den Grundsätzen des Ayurveda – analysiert die individuell spezifischen Ursachen der Schmerzen und kann mittels der Zuordnung zu den Krankheitsursachen (dosha Störungen) hilfreiche Lebensstilanpassungen, als auch Therapien vorschlagen.


Im klassischen Ayurveda werden drei übergeordnete Schmerzarten beschrieben:

  • Shula („Stachel“) – durch Vata (Element Luft und Ether) bedingt

  • Daha („Brennen“) – durch Pitta (Element Feuer) bedingt

  • Kandu („Juckreiz“) – durch Kapha (Element Erde und Wasser) bedingt


Vata bedingte Schmerzen sind stechend, schneidend, pochend und in ihrer Intensität am stärksten. Sie können mit verstärkten Bewegungen oder Bewegungsunfähigkeit einhergehen. Betroffene Stellen sind die Schläfenregion und Augenbrauenmitte, oft verbunden mit Nackensteifigkeit. Hierzu zählt vor allem der Spannungskopfschmerz.


Durch Pitta verursachte Schmerzen (zumeist Migräne) sind brennend und werden von Hitzegefühlen, Rötungen, Durst und Schweißbildung begleitet. Weitere Merkmal sind Schwindel, sowie die Beteiligung der Augen, die als Sitz von Pitta angesehen werden.


Kapha bedingte Schmerzen sind dumpf und gehen mit Juckreiz, Kühle, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Schwellung, Taubheit und Engegefühlen einher. Sie werden zumeist durch Nasennebenhöhlenprobleme verursacht.


Zumeist sind allerdings Dosha-Kombinationen für Kopfschmerzen verantwortlich. Aus diesem Grund ist bei chronischen Kopfschmerzen eine professionelle Diagnostik nötig. Hierbei ergründen wir Modalitäten, die den Schmerz verstärken oder verringern.


„Vata-Schmerzen“ treten verstärkt auf

  • nüchtern oder vor der nächsten Nahrungsaufnahme

  • nachmittags, abends, nächtlich

  • bei kaltem Wetter, durch Wind, bei Wetterwechsel, Jahreszeitenwechsel

  • vor und zu Beginn der Menstruationsblutung, in den Wechseljahren

  • bei Schlafmangel und nach körperlicher Anstrengung

  • bei Stress, Ängsten, Kummer und Trauer

„Vata-Schmerzen“ verringern sich

  • nach Nahrungsaufnahme

  • vormittags, mittags

  • bei warmem Wetter, feuchter Wärme; im Frühling und Sommer

  • nach der Menstruationsblutung und rund um den Eisprung

  • durch Wärme und Ölungen

  • durch angenehmen Druck auf die schmerzhaften Stellen

  • durch Schlaf, Ruhe, Entspannung und Tiefenatmung

„Pitta-Schmerzen“ verstärken sich

  • zwischen den Mahlzeiten

  • durch Alkohol, saure, salzige und scharfe Lebensmittel

  • mittags und um Mitternacht

  • bei Lichtexposition, heißem Wetter, feuchter Hitze

  • im Hochsommer und Frühherbst

  • rund um die Ovulation, Menstruation und Wechseljahre

  • bei Schlafmangel und körperlicher Anstrengung

  • Stress, Zorn, Ärger und Konflikte

Das hilft bei „Pitta-Schmerzen“

  • Nahrungsaufnahme

  • Kälte, kühles Berg- und Meeresklima

  • Winter und Frühling

  • kühlende und süße Speisen

  • kühle Umschläge

  • Schlaf, Ruhe, Entspannung und Dunkelheit

„Kapha-Schmerzen“ verstärken sich

  • nach (üppigen) Mahlzeiten

  • morgens und nach langem Schlaf

  • bei mangelnder Bewegung

  • nach dem Konsum von Süßem

  • bei kaltem und feuchtem Wetter

  • im Winter und Frühling

„Kapha-Schmerzen“ verringern sich

  • durch Reduktionsdiät

  • bei trockener Hitze und Wind

  • im Sommer und Herbst

  • durch Bewegung und zielgerichteter Tätigkeit

  • durch trockene Massagen


Folgende Therapiesäulen kommen zum Einsatz:


Ernährung

Nach eingehender Analyse der Ernährungsgewohnheiten wird ein Ernährungsplan unter Berücksichtigung von Nahrungsmittelauswahl, Mahlzeitensystem, Zubereitungsarten, Mengen und Kombinationen erstellt.


Lebensstiländerung

Optimierung von Schlafgewohnheiten, Atmung und Bewegung und Tagesstruktur.


Phytotherapie

individuell abgestimmte Kräutermischungen, die das gestörte Dosha wieder ins Gleichgewicht bringen. Kühlend, nährend, verdauungsanregend – die Wahl der Mischung ist von der Konstitution und der Störung abhängig. Ein Notfalls-Therapeutikum möchte ich an dieser Stelle jedem empfehlen: Nelken kauen!


Manualtherapie

Kopfbehandlungen wie der Shirodhara (Stirnölguss) sind besonders hilfreich. Bei Massagen und Kräuterstempel-behandlungen wird das Therapie-Öl auf die Konstitution abgestimmt.


Ausleitungsverfahren

Ayurveda-Kuren können nachhaltig Erleichterung bringen. Darmeinläufe und Abführtherapien helfen überschüssiges Vata und Pitta aus dem Körper zu leiten und das Verdauungsfeuer zu harmonisieren.


Nicht zuletzt sollten in einem ganzheitlichen Therapieansatz Achtsamkeitsübungen, Meditation und ein abgestimmtes Bewegungsprogramm berücksichtigt werden.


Ich freue mich, wenn dieser Beitrag zu mehr Verständnis für die ganzheitlichen Zusammenhänge zwischen Ursachen, Auslösern und Beschwerden beitragen kann.

Eine Konstitutionsbestimmung und Erhebung der Dosha Störung kann dazu beitragen, die Gründe der Schmerzentwicklung zu erkennen und wirkungsvolle Strategien zu finden.


Informieren Sie sich unter ayurveda@ayurvienna.at oder buchen einen Termin für eine Gesundheitsberatung im Zentrum am Stadtpark unter online buchen oder https://www.ayurvienna.at/zentrum-wien.


Ihr Team von AyurVienna

Claudia Gnant

246 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

RASAYANA = Anti-Aging

Comments


bottom of page